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Steuern zahlen in Thailand für Rentner?

MYTHEN ÜBER THAILÄNDISCHE EXPATS UND DIE BALD BEGINNENDEN EINKOMMENSSTEUERÄNDERUNGEN

Mythen ueber thailaendische expats und die bald beginnenden einkommenssteueraenderungen

Fr., 08. Dez. 2023 | Bangkok

Bangkok — Die meis­ten Expats in Thai­land leben von Einkom­men oder Kap­i­tal oder bei­dem, das sie über viele Jahre hin­weg aufge­baut haben, wobei die Steuern bere­its im Land ihres Pass­es gezahlt wur­den. Sie sind ver­ständlicher­weise beun­ruhigt über die bevorste­hende Änderung der thailändis­chen Steuer­prax­is — es han­delt sich nicht um ein neues, vom Par­la­ment ver­ab­schiedetes Gesetz -, die ab Jan­u­ar 2024 möglicher­weise neue und steuerpflichtige Einkün­fte aus dem Aus­land besteuern wird. Die Pat­taya Mail hat zu diesem The­ma mehr besorgte Leser­rück­mel­dun­gen erhal­ten als zu jedem anderen The­ma im Jahr 2023. Da der Tag des Inkraft­tretens immer näher rückt, hier unsere Zusam­men­fas­sung für den typ­is­chen Expat, der sich nicht an großen Währungsspeku­la­tio­nen, riesi­gen Gewin­n­mit­nah­men aus Überseegeschäften oder Off­shore-Bankkon­ten, auf denen er sein Geld ver­steckt, beteiligt.

Hat die thailändis­che Steuer­be­hörde die Lage der typ­is­chen Expats gek­lärt? Nein. Es wird all­ge­mein angenom­men, dass das Finan­zamt haupt­säch­lich an reichen Thais und Aus­län­dern inter­essiert ist, die in der Ver­gan­gen­heit thailändis­che Steuer­vorschriften manip­uliert haben, um Zahlun­gen aus dem Aus­land zu ver­mei­den. Typ­is­che Expats mit Renten aus dem Heimat­land oder Sozialver­sicherungsleis­tun­gen sind nicht Teil dieser Agen­da, obwohl sie the­o­retisch ins Kreuzfeuer ger­at­en kön­nten. Die Gespräche zwis­chen führen­den Wirtschaft­sprü­fung­sun­ternehmen, Lob­by­grup­pen und der Steuer­be­hörde über diese und andere Fra­gen dauern an. Erwarten Sie in näch­ster Zeit keine Antworten.

Wer­den meine inter­na­tionalen Bargeldüber­weisun­gen nach Thai­land ab dem 1. Jan­u­ar 2024 bei der Ankun­ft durch eine Steuer­ab­gabe der Bank of Thai­land reduziert? Nein. Es wird keine Änderun­gen gegenüber der derzeit­i­gen Prax­is geben. Sie zahlen die Steuern in Thai­land im Nach­hinein, indem Sie sich beim Finan­zamt eine Steueri­den­ti­fika­tion­snum­mer geben lassen und die fäl­li­gen Steuern, falls vorhan­den, im näch­sten Steuer­jahr bezahlen. Ein PAYE-Ver­fahren gibt es in Thai­land nicht. Das Missver­ständ­nis, dass Thai­land inter­na­tionale Über­weisun­gen bei Geldein­gang besteuert, ist ein weit ver­bre­it­etes Missverständnis.

Sollte ich eine Steueri­den­ti­fika­tion­snum­mer beantra­gen? Nein, es sei denn, Sie erhal­ten eine Anweisung von ein­er Regierungsstelle oder der Ein­wan­derungs­be­hörde, bei­des sehr unwahrschein­liche Szenar­ien. Es ist so gut wie sich­er, dass die Steuer­reg­istrierung auf jeden Fall in den ersten Jahren frei­willig sein wird. Wenn Sie der Mei­n­ung sind, dass Ihr nach Thai­land geschick­tes Bargeld bere­its ver­s­teuert wurde, ist es am besten, wenn Sie jet­zt nichts unternehmen. Wenn Sie ein typ­is­ch­er Expat sind, brauchen Sie keinen Steuer­ber­ater zu beauf­tra­gen (es sei denn, Sie arbeit­en hier mit ein­er Arbeit­ser­laub­nis, was ein anderes The­ma ist). Die steuer­liche Sit­u­a­tion in Bezug auf Bargeld, das zum Kauf von Immo­bilien nach Thai­land geschickt wird, ist eine weit­ere Quelle der Unklarheit.

Die meis­ten Län­der, in denen sich Expats aufhal­ten, haben ein Dop­pelbesteuerungsabkom­men mit Thai­land, ist das rel­e­vant? Das hängt vom genauen Wort­laut der kom­plex­en Doku­mente ab, die sich untere­inan­der erhe­blich unter­schei­den. Dop­pelbesteuerungsabkom­men sind nur für Fälle gedacht, in denen Thai­land und das erste Land sich nicht eini­gen kön­nen, wer das Besteuerungsrecht hat. Wenn das thailändis­che Finan­zamt unmissver­ständlich klarstellen würde, dass zuvor besteuerte Einkün­fte nicht erneut besteuert wer­den, würde sich das Prob­lem weit­ge­hend erledigen.

Wie kann ich später nach­weisen, dass meine Geld­trans­fers nach Thai­land bere­its ver­s­teuert wur­den? Dies ist von Fall zu Fall unter­schiedlich. Die Steuer­erk­lärung eines Expa­tri­ates oder die Antwort der Finanzbe­hörde des ersten Lan­des kön­nte aus­re­ichen, oder eine ein­fache Erk­lärung auf einem Steuer­for­mu­lar kön­nte akzept­abel sein. Nur wenige Experten glauben, dass das thailändis­che Finan­zamt über die per­son­ellen Ressourcen oder das Fach­wis­sen ver­fügt, um sich mit mehr als 300.000 Expats zu befassen, die steuer­lich ansäs­sig sind, weil sie sich mehr als 180 Tage pro Steuer­jahr hier aufhal­ten. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass die Reg­istrierung wahrschein­lich frei­willig sein wird. Die thailändis­che Regierung ist auf der Suche nach den großen Fis­chen, ob Thai oder Aus­län­der, und nicht nach den kleinen Fischen.

Woher weiß das thailändis­che Finan­zamt von Ihren inter­na­tionalen Bargeld­trans­fers? Die meis­ten Län­der der Welt, etwa 120, darunter auch Thai­land, sind jet­zt Teil des CRS (Com­mon Report­ing Sys­tem), das die Finanzin­sti­tute weltweit verpflichtet, Steuer­hin­terziehung zu bekämpfen und die Integrität der Steuer­sys­teme zu schützen, indem sie Ihre Bankgeschäfte mit den Part­ner­län­dern teilen. Dies bedeutet, dass Ihre inter­na­tionalen Über­weisun­gen von den thailändis­chen Finanzbe­hör­den überwacht wurden/​werden. Einige Experten gehen davon aus, dass die thailändis­chen Steuer­be­hör­den CRS nutzen wer­den, um reiche Thais und Aus­län­der über große inter­na­tionale Transak­tio­nen zu befra­gen. Zu den Län­dern, die nicht für CRS reg­istri­ert sind, gehören Nord­ko­rea und der Vatikan.

Was hat die thailändis­che Regierung wirk­lich vor? Die neue Regierung nach dem Staatsstre­ich will ein­fach nur Geld auftreiben, unter anderem um ihre pop­ulis­tis­chen Maß­nah­men wie das 10.000-Baht-Verschenkprogramm zu finanzieren. Man kann davon aus­ge­hen, dass nie­mand in der Regierung bish­er ern­sthaft über die Auswirkun­gen der Änderun­gen auf den Expat-Markt hier und die poten­zielle Unbe­liebtheit unter den Inhab­ern von Langzeitvisa nachgedacht hat, ein­schließlich der ein­jähri­gen Ver­längerun­gen für den Ruh­e­s­tand, Elite und der 10-jähri­gen Langzeitaufen­thalts­genehmi­gung. Wenn Sie ein Expat sind, der min­destens die Hälfte des Jahres in Thai­land lebt und keine großen finanziellen Geheimnisse vor dem thailändis­chen Finan­zamt zu ver­ber­gen hat, dann ist es am besten, nichts zu tun, bis die Sit­u­a­tion klar­er ist. Das wird noch einige Monate dauern. Aber es macht keinen Sinn, angewidert die Kof­fer zu pack­en und nach Kam­bod­scha zu gehen. Auch das ist ein CRS-Land.

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