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Schlaganfall und wie man Ihn erkennt. Schnelles handeln ist angesagt. Ich habe es selbst erlebt.

Zwei Schlaganfälle und mein Neuanfang


Kapitel 1: Der erste Schlag

Es war ein ganz normaler Morgen – so schien es zumindest. Beruflich lief alles wie am Schnürchen, mein Terminkalender war voll, und ich war es gewohnt, stets unter Strom zu stehen. Doch an jenem Tag war etwas anders. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er in Watte gepackt. Jeder Gedanke schien sich durch zähen Nebel zu kämpfen.

Im Büro angekommen, begrüßte mich meine Sekretärin mit einem Lächeln. Als ich versuchte, mit ihr zu sprechen, kam nur ein unverständliches Stottern über meine Lippen. Sie sah mich verwirrt an und sagte:
„Chef, Sie sollten sich vielleicht noch ein wenig hinlegen. Sie sehen müde aus.“

Ich wusste aber, dass das kein gewöhnlicher Erschöpfungszustand war. Mein Inneres schrie: „Etwas stimmt hier nicht!“ Zum Glück rief ich meine damalige Freundin an. Sie erkannte sofort den Ernst der Lage und handelte schnell. Ihr Sohn kam, um mich ins Krankenhaus zu fahren – eine Entscheidung, die mir das Leben rettete.

Im Krankenhaus ging alles ganz schnell. Die Ärzte legten mich sofort an den Tropf und begannen mit der Behandlung. Zwei Tage später saß ich bereits mit einem Sprachtherapeuten zusammen. Einfache Worte zu formen, war plötzlich eine Herausforderung. Nach zwei Wochen wurde ich entlassen und begann meine Reha in einer spezialisierten Klinik. Ich glaubte, das Schlimmste hinter mir zu haben.

Doch die Zukunft hatte andere Pläne.


Kapitel 2: Der zweite Schlag

Zwei Jahre später war es wieder so weit – diesmal viel schlimmer. Es begann mit einem stechenden Schmerz, der mir durch den Kopf schoss. Ich wusste sofort: „Das ist es wieder!“

Im Krankenhaus bestätigte sich der Verdacht. Doch diesmal war die Diagnose erschütternd: Eine meiner Hauptschlagadern war zu 99 % verschlossen. Der Grund? Ein Medikament namens „Maloxan“, das ich regelmäßig eingenommen hatte. Damals enthielt es Aluminiumsulfat – eine Substanz, die sich still und heimlich in meinen Arterien abgelagert hatte.

Die Situation war lebensbedrohlich. Eine Notoperation wurde angesetzt. Ich erinnere mich noch an das Wort „Panzerpad“, das die Ärzte verwendeten. Es wurde eingesetzt, um die Blutzufuhr wiederherzustellen. Angst und Hoffnung lagen in diesem Moment so nah beieinander wie nie zuvor.

Nach der OP erfuhr ich, dass das Medikament, das ich so lange eingenommen hatte, später in „Maaloxan“ umbenannt wurde – mit einer neuen, „sicheren“ Rezeptur. Doch das half mir damals wenig. Der Schaden war bereits angerichtet. Eine Klage? Daran dachte ich natürlich. Aber was hätte es geändert? Zu diesem Zeitpunkt war der Zusammenhang zwischen dem Medikament und meiner Krankheit längst in Vergessenheit geraten.


Kapitel 3: Der Weg zurück

Zwei Schlaganfälle in wenigen Jahren – das war ein Schicksalsschlag, der mein Leben grundlegend veränderte. Ich musste meine Firmen aufgeben, meinen beruflichen Ehrgeiz zügeln und mich auf meine Genesung konzentrieren.

Die Rehabilitation war hart – viel härter, als ich erwartet hatte. Früher war ich derjenige, der andere anleitete und Entscheidungen traf. Jetzt war ich derjenige, der geführt werden musste. Übungen, Geduld, Misserfolge. Wieder und wieder. Aber ich wollte nicht aufgeben. Ich kämpfte.

Heute bin ich dankbar, diesen Kampf gewonnen zu haben. Ja, die Spuren sind geblieben. Gedächtnisstörungen begleiten mich bis heute, und manchmal komme ich mir vor, als hätte ich das Gedächtnis eines alten Mannes. Aber ich habe gelernt, darüber zu lachen. „Das liegt bestimmt am Alter“, sage ich mir mit einem Augenzwinkern.


Kapitel 4: Was bleibt?

Ich denke manchmal darüber nach, was hätte sein können. Hätte ich damals in den USA gelebt und das Medikament „Maloxan“ verklagt, wäre ich heute vielleicht Millionär. Aber was nützt es, in der Vergangenheit zu schwelgen?

Stattdessen bin ich dankbar. Dankbar für jeden neuen Tag, an dem ich aufwache. Dankbar für die zweite Chance, die mir das Leben gegeben hat. Es hat mir gezeigt, was wirklich wichtig ist: Gesundheit, Zeit mit den Menschen, die man liebt, und die Fähigkeit, jeden Augenblick bewusst zu erleben.


Kapitel 5: Wissen, das Leben rettet handelt richtig

Diese Erfahrung hat mir auch eines beigebracht: Ein Schlaganfall braucht keine Vorwarnung. Er kommt plötzlich und unerwartet. Aber es gibt Anzeichen, die jeder kennen sollte.

Hier sind die 4 einfachen Schritte, mit denen man einen Schlaganfall erkennen kann:
1️⃣ Lächeln lassen – Kann die Person normal lächeln, oder hängt eine Gesichtshälfte schlaff herunter?
2️⃣ Satz sprechen lassen – Kann die Person einen einfachen Satz wie „Heute ist ein schöner Tag“ fehlerfrei sprechen?
3️⃣ Arme heben lassen – Kann die Person beide Arme gleichzeitig anheben, oder hängt einer herab?
4️⃣ Zunge zeigen lassen – Ist die Zunge gekrümmt oder zeigt sie zur Seite?

Wenn auch nur eine dieser Aufgaben misslingt, ruf sofort den Notarzt. Jede Sekunde zählt!


Epilog: Mein neues Leben

Das Leben nach den Schlaganfällen ist nicht dasselbe. Ich bin nicht mehr derselbe. Aber ich habe gelernt, mit weniger zu leben – und doch mehr zu schätzen. Meine Geschichte ist keine Geschichte der Niederlage, sondern eine des Neuanfangs.

Ich habe gelernt, dass es nie zu spät ist, neu anzufangen. Es ist nie zu spät, Dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann. Aber es ist auch nie zu spät, den Kampf aufzunehmen, wenn es darauf ankommt.

Vielleicht liest jemand diese Zeilen und erkennt die Symptome bei einem geliebten Menschen – oder bei sich selbst. Wenn das passiert, dann hat meine Geschichte mehr bewirkt, als ich je erhoffen konnte.

Jeder Tag ist ein Geschenk. Es kommt darauf an, ob wir das Band öffnen – oder es unbemerkt liegen lassen.

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