Wegen neuer EU-VerordnungFlüssigkeiten im Handgepäck werden wieder stärker begrenzt
Von t-online, lz
Neue Scanner an Flughäfen sollten Plastikbeutel und Begrenzungen für Flüssigkeiten im Handgepäck überflüssig machen. Nun gilt bald wieder die alte Norm.
Wer sich darauf gefreut hat, Shampoos, Sonnencreme und Co. im Handgepäck nicht mehr in kleine Flaschen umfüllen zu müssen, wird demnächst wieder enttäuscht. Denn die EU-Kommission hat beschlossen, dass ab dem 1. September wieder die Regelung gilt, dass Flüssigkeiten im Handgepäck maximal 100 Milliliter betragen dürfen.
Dies betrifft alle Flughäfen in der EU sowie in Island, der Schweiz und Norwegen – unabhängig davon, ob sie mit Röntgen-Scannern oder den neuen Computertomografie-Scannern (CT-Scannern) ausgestattet sind. Schuld sind fehleranfällige Geräte.
Neue CT-Scanner sollten Sicherheitskontrolle erleichtern
Erst im Frühjahr änderte die EU die Regeln zur Sicherheitskontrolle an einigen Flughäfen in Europa. Dort, wo die Sicherheitskontrollen mit modernen CT-Scannern ausgerüstet sind, müssen Reisende ihr Handgepäck nicht mehr extra entleeren. Sowohl Flüssigkeiten als auch Smartphones und andere elektronische Geräte dürfen im Handgepäck bleiben. Und: Statt der je 100 Milliliter dürften bis zu 330 Milliliter Flüssigkeiten im Handgepäck mitgeführt werden. Der Grund hierfür war, dass moderne CT-Scanner dreidimensionale Ansichten von Gepäckstücken erstellen und Flüssigkeiten analysieren können.
Diese Änderung sollte die Effizienz an den Sicherheitskontrollen verbessern und den Komfort für Flugreisende erhöhen. Zu den deutschen Flughäfen, die teilweise schon mit diesen Geräten ausgestattet sind, gehören unter anderem der Flughafen Frankfurt, der Flughafen Düsseldorf, der Flughafen München und der BER.
Baumängel an gewissen CT-Scannern führen zu Problemen
Doch all diese Annehmlichkeiten gehören ab dem 1. September 2024 erst einmal wieder der Vergangenheit an. Grund seien Änderungen einer EU-Verordnung für den Einsatz von Handgepäckscannern der neuen Generation an europäischen Flughäfen. Das berichtet der Branchenverband für europäische Flughäfen, Airports Council International Europe (ACI Europe).
Hintergrund seien laut Fachportal „aerotelegraph“ Mängel bei gewissen Baureihen von CT-Scannern eines Herstellers. Die EU-Kommission soll darum eine Überprüfung aller Geräte angeordnet haben. In dieser Zeit dürfen die Geräte nicht genutzt werden. Wann diese Einschränkungen wieder aufgehoben werden, ist derzeit unklar. Verschiedene Flughafenverbände reagieren mit Kritik auf das Vorgehen der EU-Kommission.
Beim Packen besser jetzt schon an alten Regelungen orientieren
Auch für deutsche Reisende bedeutet diese Änderung potenzielle Unannehmlichkeiten. Denn auch für sie galten seit April theoretisch die neuen Regelungen, wann immer ihr Handgepäck durch einen CT-Scanner kontrolliert wird. In Berlin, Frankfurt und München wurde das jedoch nie proaktiv kommuniziert, um Chaos an Flughäfen vorzubeugen.
Ein Sprecher des Frankfurt-Betreibers Fraport rät daher im „aerotelegraph“ weiterhin dazu, das Handgepäck so zu packen, dass Flüssigkeiten schnell und einfach separiert werden können.