Ein wahret Mäachen un Weihnachtzgeschichte !!!
Et war eima …, im Ruhrpott inne sibbziga Jaahre, inne olln Stadt Recklinghausn.
Da lebte einzt n´ kleina Döppke, dea seine Mudda gaa so liebte. Et war inne Atzwentzzeit kuarz voare heilgn Nacht. Da dea Bengl noch so winzich un graat ma 12 Jäahrchen alt wa hömma, hatta nich viele Penusen inne leztn Monate spaan könn, abba er wollte zu Weihnachtn seina Mudda ne mächtich große Freude machn tun un ihr n´ töftet Geschänk kaufm. Er läate sein Spaaschweinken, abba da wa nua ne Maak säxsnachzich drinne. Da dachta sich in sein jugentlichn Leichtsinn:
„Kea, wie komm ich denn an Knete? Mmhh, ich könnt ja Kohln Einpann machn tun“, gedacht getan. So laatschte er duache Kolonie um zu glotzn, wo wat an Kohln geliefat wuade, um beim Einpann helfm zu machn.
Mitmal saaha nen mächtign Haufm Eijakohln, der voam Häusken laach un keina wa da de Schüppe an schwing.
So klinglte der Bengl an un ne alte zabrächliche un koddrige Omma machte de Tüare offm un fruch:
„Kea, hömma kleena, wat willze denn oda hasse wat angestellt?, un beömmelte sich, weisse.
Dea kleene Döppke abba sachte zu se:
„Hömma Omma, hasse de Kohln gekricht, die voam Häusken am liegn tun un kannich dich helfen machn?“
Da antwoartete de Alte:
„Jau habbich, wennze willz kannze dat gerne machn, ich mach dich ma eehmt den Kellafensta offm un dann kannze, wennze willz, füa 3 Maak Malochen un mich de Kohln einpann, abba fall mich dabei nich vom Fleisch. Kea, watte ma! Hia hasse vohea noch n‘ Appl, damitte groß un stark wiars, nä.“
Er haute sich den Appel rein un verputzte sogga de ganze Appelkitsche mit un ließ nix übba, aussa den Applstiel. Dann finga au langsam an de Panne zu schwingn un weil de Kohln direkt voam Kellafensta am lieegn waan, ging dat wacka vonne Flosse, abba dea Bengl öölte wie son Bearchmann unta Taage, weisse. Doch nach etwa nem Stündken waan de zwanzich Zentnas Eijakohln eingepannt un er bekam von dat Ömmken de 3 Maak füare Maloche. Beim Abschied sachte dat Ömmken noch:
„Hia mein Döppke, hia hasse de 3 Maak un nowat zu süppeln, weile so am ööln biss. Un weile noch so fleißich waas un den Bürgasteich gefeecht hass, krisse von mich noch Zwickl oohmdrauf, dann kannze deina Mudda wat schönet zu Weihnachn kaufm tun“
un verschloss hinta sich de Tüare.
Dat Blach freute sich mächtich, begaap sich sofoat innen süüdn vonne Stadt Recklinghausn, ging abba voahea nich na Hause um sich de Fresse zu waschn. Nee, er laatschte mit seina Kohln vaschmierte Fratze schnuuastrax zurem Kaufaus hin. Wozu alle Leutz imma „Kauwaus Bäkka“ zu gesacht haabm, denn da gaabet fast allet wat dat Hearzken erfreute. Voam Laadn saß´n alta Mann. Kea, der hatte nua noch ein Flunken weisse un diesa Kerl hatte ein Schild voa sich am stehn, worauf stand.
*Ich bitte um ne mickrige Spende füa meine Töle un meina einz, ich happ nix zu Futtan un kein Dach übban Kopp. Danke unne töfte Weihnacht füa Euch*
Dat kleene Blach laaß dat Schild un sachte zum olln Seega:
„Hömma Gefatta, ich wead dich leida nich helfm könn, ich happ nua 6 Maak un paar Fennigge, davon wollt ich meine geliepte Mudda nen töftet Weihnachzgeschänk kaufm tun.“
„Hömma mein Jung, dat brauchsse au nich machn“ sachte der Penna, denn so sachten de Leutz zu dem, weisse.
„Wat hasse gemacht, datte nua noch ein Flunken hass?“, frachte ihn dea Döppke, dea Alte antwoartete:
„Meine andre Porreepiepe habbich im Kriech gelassn, ich wa beie Russn inne Gefangschaft, weisse un alz ich widda Heim kam, wa meine geliepte Mattka gestoam un die Hütte zabommt, seithea leebich sozusaagn auffe Strasse.“
„Du aama“, sacht dat Blach un ging ganz bedröppelt un nachdänklich innem Laden, um der Mudda wat kaufm zu tun.
Er fant au ganz wacka wat töftet füa se, ließ et einpackn un ging zuare Kasse. Alza so anne Kasse am stehn wa, hatta nen schlechtet Gewissn bekomm un an den aarm alten Kerl gedacht un wia ihm donnoch helfm könnte.
Nach ner Zeit, dieja duach Kauwaus Bäcka lief un getz wat andret füre Mudda besoacht hat, mussta widda annen alten mit seina Töle voabei, er bliepa stehn un sachte zu dem:
„Hömma aama Mann, ich happ getz wat füare Mudda zu Weihnachtn, da wiad se sich bestimmt freun tun un füa dich un dein Köta habbich au nowatt“, leechte ihm 2 Maak in sein Hütken un sachte drauf:
„Hia hasse n´ paar Penunsen, kauf dich´n Knapp Brot un deine Töle ein Lekkachen.“ Dea Alte war ganz vadutzt, fing leise am plärren an un de Träänkes kullatn ihm ausse Döppen, un sachte:
„Gott schütze dich mein Sohn“
un gaap den Döppke ein kleinen, aus Holz geschnitztn Engl, mitte Woate:
„Hia mein Jung, hia hasse nen Schutzengelken, der soll dich un deine Mischpocke beschützn machn“ un wischte sich voasichtich de Träänkes wech.
Wie et Heilich Aahmt wa, fuahn se wie imma um sechzenn Uhr mittn Bus zure Großmudda um mit ihr un den Oppa de Beschäarung zu machn. Wie jedet Jahr fing et au widda anne Haltestelle am schneein an un de weissn Flöckskes floogn duache Luft, alz wäan et weiche Feedan. Beie Omma untan Tannbaum übbagaapa seina Mudda dat gekaufte Geschänk un dat geschnitzte Schutzengelke von dem altn Seega, mitte Woate:
„Hia Mudda, dat is füa dich, et sollet dich dein Lebtach beschützn tun un dat andre, dat is Pafföng.“
Hömma, se valebten noch ne töfte Weihnacht…
un weil der Döppke bis heute nonnich gestorm is, schreibta für euch heutzutaage de Gedichtkes, Geschichtkes, von Oppa, dea Beachmann wa un aus seina Lehazeit, seina Enkelin Fenja vatellt un de vielen Mäachen auf Ruhrpottisch schreipt, weisse!
© Michael Göbel
Ich kann den Michael Göbel mit seinen Büchern nur empfehlen, er pflegt die Traditionen im Bergbau und er hält Erinnerungen wach. Mit so einer Sprache bin ich aufgewachsen, daher war ich im Deutschen nicht so gut. Dazu kommt, das meine Oma aus Boscheln noch diesen Schlesischen Dialekt drauf hatte und meine Oma aus Scherpenseel, das Platt von der holländischen Grenze zelebrierte. Aber mich iset egal.
Nachzulesen in meinem Buch was ich hoffe so im Mai auf dem Markt zu bringen. Euer Helmut Szynka